Für meinen Flug nach Istanbul bin ich frühzeitig am Flughafen angekommen, um etwas in der Lounge zu arbeiten und genug Zeit zu haben, Fotos zu machen, bevor sie voll ist (und dies war zu erwarten, da nur diejenigen, die Photoshop nicht zu nutzen wissen wenige keine Miles&Smiles Gold-Karte besitzen).

Die Lounge befindet sich hinter der Passkontrolle, gegenüber Ausgang #9. Man muss mit dem Aufzug in den zweiten Stock fahren, wo sich auch einige andere Lounges befinden.

Die Star Alliance Lounge ist rechts, am Ende eines langen Gangs.

Drei Stunden vor dem Abflug war die Lounge fast menschenleer und hat auf mich sofort einen hervorragenden Eindruck gemacht!

Nur sehr selten sieht man Lounges, die nicht nur ihre eigentliche Funktion erfüllen, sondern auch Charakter haben. Die Star Alliance Lounge in Buenos Aires ist so unglaublich “argentinisch”.

Das Lounge-Design ist in beruhigenden, warmen Tönen gehalten und mit viel Holz dekoriert. In der Zeit, die ich in der Lounge verbrachte, vergaß ich komplett, dass ich im Flughafen bin – ein so ruhiges und warmes Gefühl (wenn es auch noch im wahren Sinne des Wortes “warm” wäre… mit der Klimaanlage hatte man in der Lounge übertrieben, aber das ist eine andere Geschichte).

Der Hauptteil der Lounge hat niedrige Tische, um diese herum sind zwei oder vier Stühle gestellt.

Jedes Möbelstück ist anders und attraktiv auf seine eigene Art. Jeder Tisch ist mit Steckdosen ausgestattet, und jeder Sitzbereich hat seine eigene Leseleuchte.

An einigen Stellen gibt es Sofas. Ist das nicht klasse, in so einem Raum zu relaxen? Es erinnerte mich eher an ein Landhaus als einen Flughafen.

Wenn man schon kleine Mängel suchen möchte, würde ich sagen, dass höhere Unterteilungen in private Bereiche super wären.

Vor allem hat mir die Lederoptik des Polsters mit flauschigen Sitzkissen gefallen. Bauernhof, Pferde, Sattel – solche Assoziationen erweckt die hiesige Atmosphäre.

Oder diese niedlichen Polsterhocker…

Das “Landwirtschaftsthema” hört dabei nicht auf und geht auf die Riesenfotos an den Wänden über. Ich werde einfach fragen: Was seht Ihr da? ?

Hinten im Hauptteil des Raums gibt es zwei Mini-Buffettheken. Auf der ersten stehen Snacks – Oliven, Käse und Wurst, Nüsse, Wein und Spirituosen.

Auf der anderen – Süßigkeiten, Brot und alles Nötige zum Teezubereiten…

Der Hauptessbereich befindet sich im vorderen Teil der Lounge, rechts von der Rezeption.

Hier gibt es einen langen Gemeinschaftstisch aus Holz und mehrere kleinere Tische für je vier Personen am Fenster.

Nun, schauen wir mal an das große Buffet. Es gibt verschiedene Salate im Mezze-Stil – rote Beete, Karotten, Linsen, Kichererbsen usw…

…Mini-Quiche…

…Käse und Wurst…

…Süßigkeiten…

…und Alkoholgetränke.

Hier stehen auch zwei Kaffeemaschinen.

Ich kann nicht sagen, dass die Auswahl an Speisen beeindruckend war. Zum Beispiel, es gab gar keine warmen Hauptgerichte und Suppen. Alles, was in der Lounge angeboten wurde, sah aber frisch und echt zum Anbeißen aus. Die Salate, die ich gekostet hatte, waren lecker (ich wollte vor dem Turkish Airlines Flug den Magen nicht vollstopfen, was aber an diesem Abend wahrscheinlich ein Fehler war – mehr dazu in meinem Flugbericht).

Das argentinische Thema hört beim Lounge-Design nicht auf – es erstreckt sich auch auf den gestronomischen Teil: So gibt es in der Lounge den allgegenwärtigen Fernet, lokales Bier, dulce de leche und alfajores. Alle Weine sind auch aus Argentinien. Cool!

Visuell fand ich die Lounge wunderbar. Die Aufmerksamkeit zum Detail und Qualität der Speisen waren ganz bestimmt überdurchschnittlich.

Hier komme ich nicht umhin, auch ein paar Mängel zu erwähnen. Wie in vielen Lounges der Welt, fehlen hier bequeme Plätze zum Arbeiten mit dem Computer. “Normale” Tische stehen nur im Essbereich. Die Toiletten waren mehr als bescheiden und nicht immer sauber genug. Und die Klimaanlage lief auf Hochtouren. Endlich musste ich die Rezeptions-Mitarbeiterin bitten, diese herunterzuschalten.

Nach und nach, als die Abflugzeit sich näherte, füllte sich die Lounge und schien bald, aus den Nähten zu platzen, denn nicht nur Star Alliance Statuspassagiere und Business Class Gäste, sondern auch Priority Pass Inhaber haben Zugang dazu. Zum Schluss wurde die Warteschlange am Eingang der Lounge kilometerlang, und die Mitarbeiter mussten den Priority Pass Inhabern den Zugang verweigern.


Im Großen und Ganzen war ich mit der Star Alliance Lounge mehr als zufrieden. Nicht viele Star Alliance Airlines fliegen von Buenos Aires, darum scheint mir die Entscheidung, ausgerechnet hier eine solch beeindruckende Lounge zu eröffnen, nicht ganz einleuchtend, aber ich glaube, die Fluggäste werden angenehm überrascht sein.